Schulverweigerung zeigt sich in unterschiedlichen Intensitäten und kann zu Schulabbruch führen. Die Entwicklung dahin ist meist prozesshaft, doch in jeder Phase ist fachliche Intervention möglich. Schulverweigerung ist gewissermaßen ein Symptom, die Ursachen die dahinter stehen, sind individuell und oft sehr komplex. Multiprofessionelle Zusammenarbeit wird gefordert, um Kinder und Jugendliche vor einer Bildungsexklusion zu bewahren.
Die Schulsozialarbeit bearbeitet die Thematik Schulabsentismus und Schulverweigerung im Wesentlichen auf vier Ebenen. Je nach Stundenkapazitäten ist dies in unterschiedlichem Ausmaß möglich:
1) Schulsozialarbeit bietet eine niederschwellige Anlaufstelle vor Ort, direkt an der Schule für Schüler_innen, Lehrer_innen und Eltern/Erziehungsberechtigte.
2) Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Lehrer_innen vor Ort ist wesentlich und wird forciert.
3) Die Schulsozialarbeit ist mit allen relevanten schulinternen und -externen Helfersystemen vernetzt und schafft eine Basis für verbindliche Kooperation.
4) Die Schulsozialarbeit bietet Beratung, Unterstützung und Begleitung für Schüler_innen. Die Schulsozialarbeiter_innen führen ein Erstgespräch, und nach erfolgter Anamnese wird ein Hilfsplan gemeinsam mit den jeweiligen Schüler_innen entwickelt. Auch Lehrer_innen, Eltern und andere relevante Personen aus den individuellen Lebenswelten der Schüler_innen können darin involviert sein. Die Umsetzung des Hilfsplanes wird in regelmäßigen Beratungsgesprächen mit dem/der Schulsozialarbeiter_in unterstützt und begleitet. Die Intensität der Begleitung variiert je nach individuellem Bedarf der Schüler_innen. Auch themenbezogene Gruppenangebote sind möglich.