Workshop von DSAin Renate Weiser und DSAin Mag.a Dagmar Schwertberger am 23.10.2017.
Stressprävention bedeutet, ein ausgewogenes Verhältnis von Arbeit und Anstrengung sowie Ruhe und Entspannung zu erzielen. Entspannungstechniken dienen dazu, Energie zu tanken und eine ausgewogene Energiebilanz zu schaffen.
Im Rahmen der pädagogischen Konferenz wurde das Kollegium mit Methoden vertraut gemacht, die in den schulischen Alltag integriert werden können. Ziel der Veranstaltung war, dem Kollegium Anregung und Anleitung zu geben, damit sie Schüler_ innen im Schulalltag unterstützen können, sich aktiv zu entspannen. Die vorgestellten Übungen wurden in den letzten Schuljahren von Mitarbeiter_innen des Vereines bereits mit einigen Klassen ausprobiert und von den Schüler_innen als hilfreich empfunden.
Als Ausgangslage war es von Bedeutung zu vermitteln, dass jeder Mensch Einfluss auf sein eigenes Empfinden von Situationen hat und Denk- und Sichtweisen veränderbar sind. Je öfter positive Gedanken und Erinnerungen an etwas Angenehmes bewusst aktiviert werden, desto eher wird es möglich, sich selbst in eine bessere Stimmung zu bringen, Stress abzubauen und Energielosigkeit vorzubeugen. Dies kann durch das Erlernen von Entspannungsübungen unterstützt werden.
Da eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Verfügung steht, ist es ratsam, Verschiedenes auszuprobieren. Dabei gibt es kein „Richtig“ und „Falsch“; jede Person kann eine Methode finden, die ihren Bedürfnissen entspricht.
Wenn Lehrer_innen für die Schüler_innen eine Entspannungsübung anleiten wollen, wäre es vorteilhaft, eine Übung zu wählen, die ihnen selbst gut gefällt! Den Schüler_innen sollte es freistehen, selbst zu entscheiden, ob sie an den Übungen teilnehmen möchten oder nicht. Am besten, man vereinbart vorher: „Möchtest du dich nicht einlassen, ist das o.k., aber bitte verhalte dich so, dass die anderen gut mitmachen können!“ Üblicherweise wird das Entspannungsangebot jedoch von fast allen Schüler_innen gut angenommen und positiv bewertet.
Es wurden folgende Methoden vorgestellt:
Die richtige Atmung ist Basis für eine gute Entspannung. Mit ein paar bewussten tiefen Atemzügen kann der Stresslevel innerhalb kurzer Zeit und sehr unauffällig auf ein Maß gesenkt werden, das es erlaubt, handlungsfähig zu bleiben.
Bei dieser Übung geht es darum, in der eigenen Vorstellung an einen Ort zu reisen, wo man sich wohlfühlt, sich entspannen und Kraft tanken kann. In der Vorstellung wird der Ort mit allen Sinnen erlebt. Dieser Ort kann entweder in der Anleitung vorgegeben werden (z. B. ein Wald oder ein Strand) oder er kann in der Phantasie selbst gewählt werden. Diese Übung dauert etwas länger und kam bei den Schüler_ innen sehr gut an.
Ruhebild
Den Schüler_innen wird die Anleitung gegeben, in Gedanken ein Foto von sich an einem selbst gewählten besonderen Ort zu machen und sich das Bild gut einzuprägen.
Immer wenn Entspannung benötigt wird, kann dieses Bild aus dem Gedächtnis hervorgeholt werden. Alleine das Zurückholen des Bildes aktiviert Gefühle wie beim aktiven Durchführen der Übung. Es kann auch ein Bild/Foto/Zeichnung/Wort, das diese Stimmung widerspiegelt, zur Erinnerung herangezogen werden.
Achtsamkeitsübung Bodyscan
Während Phantasiereisen hauptsächlich mit Bildern arbeiten, wird beim Bodyscan die Aufmerksamkeit auf den eigenen Körper gelenkt. In Situationen des Stresses fühlen wir uns fremdgesteuert. Wir können uns selbst nicht gut wahrnehmen. Mit dieser Übung kann die Kontrolle über Körper und Gedanken zurückgewonnen werden.
Progressive Muskelentspannung
Die Methode wurde von dem Physiologen Edmund Jacobson entwickelt, der sich mit der Funktion der Muskulatur auseinandergesetzt hat und erkannte, dass Menschen, die unter Unruhe und Ängsten leiden, eine erhöhte Muskelspannung aufweisen. Gleichzeitig fand er heraus, dass das Stressgefühl signifikant abnimmt, wenn sich der Muskeltonus reduziert. Darauf aufbauend entwickelte er die folgende Körperübung.
Im Rahmen der pädagogischen Konferenz wurden die Übungen aktiv von den Lehrenden ausprobiert und im Feedback positiv bewertet. Unser Ziel war es, die eine oder andere Übung mitzugeben, die Pädagog_innen für sich selbst oder im Unterricht mit den Schüler_innen gezielt anwenden können.
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