von Susanne Wimmer
SchulsozialarbeiterInnen wissen aus ihrer Praxis: Jugendliche haben ein hohes Informationsbedürfnis zum Thema Sexualität, dem in Neuen Medien aber oft in unrealistischer, falscher Weise entsprochen wird.
Daher organisierte Barbara Bischofberger, unsere fachliche Leiterin für Landesberufsschulen (Mostviertel), Anfang März ein Seminar für SchulsozialarbeiterInnen an Berufsschulen in NÖ zu diesem Thema mit der Fachstelle NÖ für Suchtprävention und Sexualpädagogik. Diese bietet derzeit Workshops unter dem Titel „Love & Likes“ für Schulen und Multiplikatoren an.
Die Vortragende Mag. a DSAin Sandra Ziegelwanger-Bravo Galarce brachte Fakten mit:
- durchschnittlich haben Jugendliche den ersten Sex mit 17 Jahren
- Geschlechtsverkehr vor dem 14. Lebensjahr ist die Ausnahme
- Jugendschwangerschaften sind stark im Sinken
Großes Thema ist auch die Pornografie, die durch die permanente und leichte Möglichkeit der Internetnutzung für Kinder und Jugendliche zugänglich ist. Hier wird ein völlig unrealistisches Bild von Sexualität vermittelt, Gefühle und Emotionen bleiben unsichtbar. Daher ist es besonders wichtig, Jugendliche darauf hinzuweisen, dass Sexualität in Pornos nicht der Sexualität im Privatleben entspricht. Das Durchschnittsalter bei ersten Pornografie-Erfahrungen liegt übrigens bei 11 Jahren.
Mit Daten über das Internet und dessen Nutzung – Selfies im Netz mit 12 Jahren Durchschnittsalter - wurden auch rechtliche Aspekte wie z.B. in Bezug auf die Verwendung und Versendung von Bildern (Sexting, Sextorsion) sowie strafrechtliche Folgen als weiterer Themenschwerpunkt besprochen.
Zusätzlich flossen Erfahrungen der SchulsozialarbeiterInnen aus dem Beratungsalltag in die Veranstaltung ein und wurden ausgetauscht, und gemeinsam mit den für den Beratungsalltag der SchulsozialarbeiterInnen so wertvollen aktualisierten Informationen fühlen sich die Teilnehmerinnen noch weiter für das sensible Thema gerüstet.