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Krisenablaufpläne

von Susanne Wimmer

Es wurde Zeit für einen neuen Krisenablaufplan.

Stärkung von Resilienz, Begleitung in schwierigen Lebenssituationen oder  Kurzinterventionen für einzelne Schüler_innen und auch für  Gruppen/Klassen, das ist eine Seite, für die die x-point  Schulsozialarbeiter_innen verschiedene Methoden anbieten.  Sofortige Krisenintervention ist die andere Seite, die, die immer öfter Raum einnimmt, denn die Schulsozialarbeiter_innen sind in steigendem Maß mit Anfragen bezüglich depressiver Symptomatik, suizidalen Gedanken und Angst- und Schlafstörungen von Schüler_innen konfrontiert.

Auch vor der gegenwärtig außergewöhnlich belastenden Zeit haben sich Schülerinnen und Schüler u.a. in krisenhaften Situationen an die Schulsozialarbeiter_innen gewandt, es kamen auch Kindeswohlgefährdungen und psychische Krisen mit selbstgefährdenden Tendenzen und Fremdgefährdung vor.

Seit rund eineinhalb Jahren sind akute Krisenfälle aber zum Berufsalltag der Schulsozialarbeiter_innen geworden, unabhängig vom Schultyp.  Im letzten Schuljahr hatten wir in unseren rund 60 Schulen ca. 700 krisenhafte Problemlagen zu betreuen, im heurigen ersten Semester waren es bereits ca. 450.

Wer die aktuellen Studien dazu kennt, weiß natürlich, dass psychische Belastungen der Schülerinnen und Schüler zunehmen, weltweit und auch in Österreich. Pandemie, Krieg, Klimakrise – um nur die meist genannten Angst machenden Faktoren zu nennen - tragen dazu bei.  Steigende Armut und damit finanzielle Sorgen oder reduzierter Zugang zu sozialen Sicherungsnetzen haben zusätzliche negative Auswirkungen. Slavoj Zizek, Philosoph und Wissenschaftler meint dazu: „Wir befinden uns in einer dreifachen Krise: in einer medizinischen [..], einer ökonomischen […] und einer psychologischen.“

Daher wurde der bestehende Krisenplan aktualisiert, um die Schulsozialarbeiter_innen bei den oben genannten Herausforderungen durch einen klaren Handlungsspielraum und Rahmen zu unterstützen. Für das Erstellen standardisierter Abläufe in diesem komplexen Themenkreis wurden Best-Practice-Beispiele als Ausgangsszenarien zusammengefasst.

Diese interne Schulung fand Ende April statt. Das wachsende Team von Young x-point Schulsozialarbeit, die langjährigen  Mitarbeiter_innen  und die neuen Fachlichen Leiter_innen und Schulsoziarbeiter_innen sind durch diesen Prozess gut für die gemeinsame Arbeit gerüstet, für die gegenseitige Unterstützung, meistens im 4 Augenprinzip, die wir bei Krisen als Qualitätsstandard pflegen. Auch die Kooperationen mit den diesbezüglich miteinzubeziehenden Institutionen wurden neu definiert und aktualisiert. Der neue Krisenablaufplan wird ab jetzt von unseren Schulsozialarbeiter_innen als Leitlinie verwendet werden, nicht statisch, sondern lebendig und immer mit den Herausforderungen mitwachsend.

 

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