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Evaluierung des Projekts „Schulsozialarbeit trifft Gesundheitsförderung“

von Susanne Wimmer

Schon zu Beginn des 3-jährigen Projekts „Schulsozialarbeit trifft Gesundheitsförderung“ an der BHAK/BHAS Gänserndorf (siehe Projekt "Schulsozialarbeit trifft Gesundheitsfoerderung") war uns eine wissenschaftliche Evaluierung als Abschluss wichtig, um gesicherte Projektergebnisse zu erzielen und möglichst viel aus unseren Erfahrungen zu lernen.
Wir beauftragten Mag.aDr.in Rosemarie Felder-Puig, MSc (Institut für Gesundheitsförderung und Prävention GmbH) und Gunter Maier, BA MA (Österreichische Gesellschaft für public health) mit der Erstellung einer Evaluierung.

Nun liegt das Ergebnis vor: „Das Projekt wurde erfolgreich umgesetzt, stieß auf hohe Akzeptanz und einzelne Inhalte werden sich wahrscheinlich langfristig in der Schulkultur wiederfinden.“

Überprüft wurde durch Analysierung der Projekt-Unterlagen wie Arbeitsmappen, Flyer, etc. sowie durch Leitfadeninterviews mit der Schulleitung, unserer Schulsozialarbeiterin, einer Gruppe von Lehrer_innen und zwei Gruppen von Schüler_innen.
Besonders freuen wir uns natürlich über die in der Evaluierung zitierten positiven Rückmeldungen. Hier ein paar Eindrücke:

Feedback von Schüler_innen und Lehrer_innen:

Von Schüler_innen:  „Der Stressmanagement-Workshop war sehr gut zu der Zeit, weil es damals auch ziemliche Spannungen in unserer Klasse gegeben hat. Und das ist halt ausgegangen von Personen, die aus meiner Sicht halt ziemlich gestresst gewirkt haben und auch vielleicht überfordert. Und deshalb war der Workshop schon gut, weil danach hat sich die Situation einfach entspannt und mit der Zeit aufgelöst.

Das Entspannungstraining mit Frau … [Schulsozialarbeiterin], das war schon super. Überhaupt dadurch, dass wir ja auch einen Konflikt besprochen haben und versucht haben, den zu lösen, war das ein guter Abschluss vom Workshop, weil dann alle sich ein bisschen beruhigt haben und eine angenehmere Stimmung zu Ende in der Klasse war.“

Aus der Evaluierung: Im Zeitmanagement-Workshop wurde vielen Schüler/inne/n erst bewusst, welche „Zeitfresser“ (z.B. Handy) es gäbe, die sie davon abhalten, sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren. Eine Schülerin sagte dazu: „Ich fand, es hat recht geholfen, dass man sich die Zeit besser einteilen kann mit Schularbeiten und so. Wir haben halt geschaut, wie man richtig lernt und sich das einteilt. Und dass du, also vor der Schularbeit und so, nicht die Nacht durchmachen musst, um zu lernen, sondern dass du ein bisschen früher damit beginnst.

Bei den Lehrkräften kamen speziell die Fachvorträge sehr gut an, ihr Fazit war: „Beide Vorträge waren so packend, die Vortragenden so gut. Wir wollten gar nicht heimgehen.

Die Lehrer_innen berichten davon, dass sie mit Hilfe der vom Projekt zusammengestellten Unterlagen die Entspannungsübungen auch im Unterricht eingesetzt haben. Dies sei speziell in der Handelsschule sehr gut angekommen, „weil da irgendwo so eine Sehnsucht ist nach einer Hilfe für die Seele.

Erreichte Ziele

Von den zu Projektbeginn gesetzten sechs Zielen wurden fünf

-100% der Lehrer_innen, Schüler_innen und Eltern erhalten Information über das Projektangebot
-15% der Lehrer_innen nehmen persönliche Beratung in Bezug auf Probleme mit individuellen Schüler_innen in Anspruch
-50% der Schüler_innen nehmen an Zeit- und/oder Stressmanagementworkshops teil
-5% der Schüler_innen nutzen das Angebot der Beratung und erhalten bei Bedarf Information über andere relevante Einrichtungen
-Es werden Werkzeuge für Lehrer_innen zum Erkennen von Schulstress und von privaten Lernhinderungsgründen zur Verfügung gestellt

definitiv erreicht, das sechste,

-20% der Lehrer/innen wenden Stresspräventionsinstrumente punktuell für Schüler_innen an

konnte mit den Methoden dieser Evaluation nicht festgestellt werden.

Schulsozialarbeit

Betont wird der Vorteil daraus, dass die Schulsozialarbeiterin schon länger vorher an der Schule war, allgemein bekannt ist und geschätzt wird. Ein Vertrauensverhältnis zwischen Schulsozialarbeiter_in und Schüler_innen, Lehrer_innen und Eltern wird sogar als „Voraussetzung für das Gelingen eines derartigen Projekts“ klassifiziert.

Als „Nebeneffekt“ wird erwähnt, dass „durch die Workshop-Angebote auch die Beziehungen der Schüler/innen zur Schulsozialarbeiterin gestärkt worden“ seien, „was bei einigen Schüler/innen die Bereitschaft ihre Hilfe auch in einer Einzelberatung anzunehmen, wahrscheinlich erhöht hat“.

Auch nach diesem Projekt ist sicher: „Die Schule wird alles daran setzen, die Schulsozialarbeiterin weiterhin zu beschäftigen.“ Denn, so eine Lehrerin, sie werde„ jede Sekunde gebraucht. Wir brauchen sie wirklich wie einen Bissen Brot.

 

Evaluationsteam

Mag.aDr.in Rosemarie Felder-Puig, MSc hat Psychologie an der Universität Wien und Clinical Research an der Donau-Universität Krems studiert. Sie ist seit 1994 wissenschaftlich tätig und hat seitdem zahlreiche Publikationen verfasst und Vorträge gehalten. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Kinder- und Jugendgesundheit, mit der sie sich im St. Anna Kinderspital, im Ludwig Boltzmann Institut Health Technology Assessment und im Ludwig Boltzmann Institut Health Promotion Research beschäftigte. Seit der Schließung des Ludwig Boltzmann Instituts im Jahr 2016 setzt sie ihre Arbeit am Institut für Gesundheitsförderung und Prävention (IfGP) fort.

Gunter Maier, MA BA hat Soziologie an der Universität Wien studiert und war seit 2010 am Ludwig Boltzmann Institut Health Promotion Research (LBIHPR) wissenschaftlich tätig. Im Sommer 2014 absolvierte er eine Fortbildung an der University of California, Berkeley. Von 2016 bis 2018 arbeitete er als Researcher im IfGP, seit September 2018 an der Gesundheit Österreich GmbH. Er ist außerdem als Lektor an der Ferdinand Porsche FernFH (Lehrveranstaltung „Grundlagen der Evaluation“) tätig.

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